…Auch noch im berühmten und von meinen Studienkollegen viel und hoch gelobten Blockhouse in der Leopoldstraße in München. Bei meinem letzten Besuch in einem Steakhaus, vor ca. einem Jahr, hatte ich mir die Meinung gebildet, dass diese Restaurants einfach zu teuer sind für das was sie bieten. Gestern konnte ich diese Meinung verfestigen. Allein schon die Tatsache, dass man im Blockhouse am Wochenende nicht reservieren kann, hätte mich stutzig machen sollen (Sowas geht auch nur in Schwabing). Die führte dann dazu, dass wir die Wahl hatten entweder ein anderes Restaurant aufzusuchen, oder draußen zu sitzen (Der ein oder andere hatts vielleicht bemerkt: Es ist März). Nachdem man unsere Getränkebestellung aufgenommen und auch recht schnell ausgeführt hat, wurden wir mehr als 10 Minuten mit der Steakhaus-typischen, nicht all zu ausufernden Speisekarte allein gelassen. War nicht so schlimm, es war ja schließlich voll. Zehn Minuten später also: Einmal 280g Rumpsteak „Scottish Beef“ mit Knoblauchbrot und Pommes, denn ich kann diese sechs Kilo schweren, bis zu Volleyball großen, mit einem ganzen Teelöffel Sour-Cream garnierten Ofenkartoffeln nicht ausstehen. Davor den Blockhouse-Salat mit American Dressing (lieblich und cremig… wait for it), zum Trinken gabs einmal 0,5l Spezi.
Innerlich hatte ich mich, nach der langen Zweisamkeit mit der Speiskarte, schon auf eine längere Wartezeit eingestellt, aber das Essen wurde dann auch relativ zügig gebracht. Das Knoblauchbrot war gut ebenso der Salat, die Pommes waren irgendso ein Zwischending von labberig und kross (also ok aber nicht gut). Das Fleisch war weich, allerdings sehr mager fast wie Hüftsteak, vom Rumpsteak typischen Fettrand war nichts zu sehen und zu schmecken, vielleicht wurde er aber auch vorher abgeschnitten. Kräftiger, ausgewogener Fleischgeschmack, so wie ich mir ein Steak vorstelle… Ja richtig, jetzt kommt das „aber“: Das Steakbraten müssten die Damen und Herren Köche im Blockhaus nochmal üben. Mein Steak jedenfalls war halb medium und halb well done, irgendwo in der Mitte des Fleischstücks verlief da eine imaginäre Linie, welche die beiden Zonen getrennt hat. Das bekomme ich zuhause mit meiner Steakpfanne besser hin. Da isses dann wenigstens ganz well done, wenn ich gefailed habe.
Während das Essen ja noch ganz passabel war, war das eigentliche Highlight dieses Besuchs eindeutig die Bedienung. Leider im negativen Sinne. Ich musste mir manchmal schon sehr auf die Zunge beißen, um eine gute Miene zu ihrem bitterbösen Spiel ziehen zu können. Nicht zu wissen, wer am Tisch welches Getränk bestellt hat, ist eine Sache, gerade wenn es so voll ist. Nicht zu wissen, wo auf ihrem Tablett welches Getränk steht schon ein wenig unprofessionell (vorallem zusammen mit Kommentaren wie: „Ooooch, jetzt weiß ich nichtmehr welches das Radler war, ich kann ja jetzt nicht an allen Gläsern riechen“), anschließend, trotz Gesten und Lautmeldung der Personen am Tisch, wirklich jedem das falsche Getränk hinzustellen ist dann in meinen Augen einfach zu viel.
Frauen sind Multitaskingfähig? Diese eine war dann die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Die Bestellung über ein Rumpsteak (Ofenkartoffel, Salat mit French-Dressing) wird aufgenommen, auf den Block geschrieben, dann wird ein bisschen in die Luft geschaut, nach einem weiteren Blick auf den Block ein Lächeln in die Runde. Als dann der Nächste am Tisch bestellen wollte kam: „Moment, erstmal ist er noch dran…“.
Den Höhepunkt erreichte das Ganze dann beim Verteilen des Salats, als sie zwei männliche Wesen am Tisch, einer davon klar mit weiblicher Begleitung, als „lieblich und cremig“ bezeichnet hat (Ihr erinnert euch vielleicht: die Salatsoße…), sowas gehört sich einfach nicht.
Den traurigen Abschluss bildete dann das Bezahlen. Da wir noch ins Kino wollten, haben wir direkt im Anschluss an die „Essensausgabe“ gezahlt. Hier zeigte sich auch wieder fehlende Multitaskingfähigkeit (übrigens garniert mit dem exakt selben Kommentar wie bei der Aufnahme der Bestellungen), zusammen mit einem massiven Bedürfnis nach Small Talk. Ich wusste nicht, dass es so viele Versionen von „Während dem Essen bezahlen, das ist doch ungemütlich.“ gibt.
Gute Frau. Sollte das ihr erster Arbeitstag gewesen sein, nehme ich alles zurück und bitte um Entschuldigung dafür, dass ich Sie hier so öffentlich diffamiert habe. Wenn nicht, sollten Sie dringend an Ihrem Umgang mit den Gästen arbeiten.
Gesamtfazit: Guter Salat und Knoblauchbrot, ein mittelmäßiges Steak, das ich so in jedem anderen Restaurant auch bekomme, mittelmäßige Pommes, zusammen mit einer Bedienung, deren Umgang mit den Gästen irgendwo zwischen traurig und zum Totlachen war, für cremige (und liebliche) 28,60 Euro. Danke, in näherer Zukunft nicht mehr. Da gehe ich lieber zum Metzger meines Vertrauens und hole mir mein Steak dort.
Ich bin überrascht. Es liest tatsächlich noch jemand anderes dieses Blog. Mit so einer prompten Reaktion hätte ich jetzt nicht gerechnet, muss ich sagen. Aber gut, ich habe nun auch an dieser Gästebefragung teilgenommen und werde wohl in ein paar Monaten, unter ähnlichen Testbedingungen (also Samstag abend ohne Reservierung), dem Blockhouse nochmal einen Besuch abstatten.
Lieber „ephoenix“,
wir sind auf diesen Blogeintrag aufmerksam geworden und möchten gern darauf reagieren.
Wir nehmen jedes Feedback und jede Kritik sehr ernst. Deshalb haben wir bereits mit unserem Bereichsleiter besprochen, dass er dieses Feedback zum nächsten Team-Meeting ins Block House München mitnimmt, um die einzelnen Kritikpunkte anzusprechen. Wenn notwendig wird anschließend eine Nachschulung veranlasst und ggf. werden die zukünftigen Service-Schulungen angepasst. Schließlich soll jeder Gast unsere Block House Restaurants (also nicht nur das in München) zufrieden verlassen.
Hoffentlich dürfen wir Sie bald wieder in einem unserer Restaurants begrüßen.
Anke vom Block House Online Team
PS: Direktes Feedback ist unter: http://www.block-house.de/gaestebefragung und an info@block-house.de immer möglich.