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Review: Sword Art Online

Verfasst am 21.02.2013 von ephoenix.

Ok, Prüfungen sind vorüber, Für die Uni ist bis auf ein Thesenpapier alles erledigt, Zeit sich wieder dem Blog zuzuwenden. Wie versprochen starte ich erst mal durch mit ein paar Reviews.
sao

Heute: Sword Art Online, oder kurz: SAO. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um den am kontroversesten diskutierten Anime der Herbst/Wintersaison 2012. Die einen loben ihn zum Himmel und sehen in ihm den lang ersehnten Nachfolger der .hack-Reihe, die anderen verachten ihn für langweilige Charaktere, unzusammenhängende Story und Plotholes bis zum Abwinken. Wie immer bei Diskussionen im Internet liegt die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Und in diesen Sphären bewegt sich auch dieses Review, aber alles zu seiner Zeit.

Im Jahr 2022 ist die Technik so weit fortgeschritten, dass man Spiele nicht mehr auf dem Monitor oder dem Fernseher spielt, sondern sich mit Hilfe eines sogenannten Nerve-Gear-Helms in ein Spiel einklinkt. Der Helm stimuliert nun direkt die Empfindungszentren im Gehirn und man erlebt das Spiel als Virtuelle Realität. Eingabegeräte wie Maus, Tastatur oder ein Controller sind genauso wie ein Bildschirm nur noch zur Installation des Spiels auf dem heimischen Computer nötig. Man sitzt gemütlich im Sessel, oder liegt auf seinem Bett und spielt, ohne dass man dafür noch irgendetwas tun muss.

Der Anime folgt nun dem Protagonisten Kirigaya Kazuto, einem zurückgezogen lebenden Videospiel-Nerd, der in oben genanntem Jahr das VRMMORPG (Virtual Reality Massive Multiplayer Online Role Playing Game, … was ein Wort xD) Sword Art Online spielt. Der Spielinhalt entspricht typischer Asia-Grinder Einheitskost. Wer als erster alle 100 Ebenen des Spiels, jede Ebene inklusive etlicher Dungeons und einem Endboss, cleart ist… ehm ja… fertig. Das Spielt hat allerdings einige interessante Seiten. Erstens können nur 10.000 Leute das Spiel spielen, zweitens gibt es keine Magie (Heilzauber etc.) nur Fähigkeiten zum Draufhauen und ein paar defensive Sachen. Seine Verwundungen kann man nur heilen indem man einen Heiltrank trinkt. Soweit so gut werden jetzt einige sagen. Der Hammer kommt aber erst. Einige Stunden nachdem die Server des Spiels online gegangen sind und sich der größte Teil der Spieler in der Spielwelt zurechtgefunden hat, bemerkt ein Klein (ja der heißt wirklich so…), der zu dem Zeitpunkt mit Kirito (der Nickname von Kirigaya Kazuto) in der Gruppe Monster (Ähem… Eber) plättet, dass es keinen Logout-Knopf im Spielmenü gibt. Kurz darauf werden alle Spieler in Aincrad (so heißt die Spielwelt) zurück in die Anfangsstadt teleportiert. Dort macht der Erfinder des Spiels persönlich die Ankündigung, dass es tatsächlich keinen Logout-Knopf gibt. Wer sich ausloggen möchte, muss das Spiel durchspielen. Wer in Aincrad stirbt, dessen Hirn wird in der realen Welt von Mikrowellenstrahlen geröstet, selbiges passiert, wenn die Verbindung zu den Servern des Spiels für längere Zeit unterbrochen wird (z.B. Wenn jemand versuchen sollte von außen die Verbindung zu kappen). Da man die Spieler in der realen Welt in Krankenhäuser transportieren kann, haben die Helme entweder WLan oder irgendwer hat unglaubliches handwerkliches Geschick mit Netzwerkkabeln bewiesen. Als kleines Sahnehäubchen bekommen schließlich noch alle Spielfiguren das Geschlecht, den ungefähren Körperbau und die Frisur des Spielers der in dem jeweiligen Helm steckt. Wie ihr euch denken könnt, führt das bei einigen Spielern zu recht lustigen Resultaten.

Sehr viel weiter kann man die Story leider nicht erzählen, ohne groß irgendwas zu spoilern, darum gehe ich jetzt gleich zum Review über. Fangen wir gleich mit der Story an. Die plätschert am Anfang relativ seicht dahin. Kirito levelt, kloppt Monster, ninja-lootet sich durch Raids und macht einen auf Einzelgänger, der nur mit anderen Spielern in der Gruppe spielt, wenn er einen Vorteil daraus ziehen kann. Gerade am Anfang werden etliche Nebenarcs der Story abgegrast und die Geschichte will nicht so recht in Fahrt kommen. Erst nach fünf oder sechs Folgen beginnt die eigentliche Geschichte die sich im Prinzip darum dreht, dass Kirito sich in eine andere Spielerin verliebt (ganz praktisch zu wissen, dass das Gegenüber in einem MMO tatsächlich weiblich ist und auch wirklich so aussieht wie sie es ingame tut) und die beiden alles daransetzen das Spiel zu clearen, damit sie sich endlich in der realen Welt treffen können. Da der Anime insgesamt 25 Folgen hat, kann sich der ein oder andere schon denken, dass das nicht so funktioniert wie geplant. Ungefähr bei der Hälfte des Anime gibt es dann einen recht großen Story-Twist, und ab da nimmt die Geschichte einen ganz anderen Verlauf als erwartet. Ob einem das gefällt, muss jeder für sich entscheiden, denn ich kann hier nichts dazu beisteuern, ohne zu spoilern. Insgesamt kann man jedoch sagen, dass die Story etwas unzusammenhängend wirkt.

Die Charaktere unterteilen sich prinzipiell in die standardmäßigen Archetypen eines Harem-, oder Romantic-Comedy-Anime. Da sollte für jeden was dabei sein. Ich war jedenfalls zufrieden und kann mich dem Genörgel über zu langweilige und ausgelutschte Charaktere nicht anschließen. Es kann nunmal nicht jeder Badass sein. Die Charakterentwicklung fand ich auch recht glaubhaft, was den Charakteren nochmal einen zusätzlichen Symphathiebonus einbringt. Das einzige Manko war, dass ich es 16-18 jährigen nicht wirklich zutraue sich so cool einer, aus meiner Sicht, doch recht bedrohlichen Situation zu stellen. Ich hätte mir vorgestellt, dass es in einem solchen Szenario weitaus mehr naive Vollidioten gegeben hätte.

Grafisch ist der Anime sehr gelungen, auch wenn manchmal, gerade im Mittelteil bei den Kampfanimationen gespart wurde. Aber die Panoramaaufnahmen über die Ebenen von Aincrad, von denen jede auch ihre eigenen einzigartigen Stilelemente hat, wissen zu gefallen. Auch das Spielinterface ist durchaus durchdacht und könnte tatsächlich als UI für ein MMO herhalten.
Auch der Sound weiß zu überzeugen. Kajiura Yuki (die aufgrund der Soundtracks zu Tsubasa Chronicles und .hack ohnehin schon zu meinen Lieblingskomponisten gehört) liefert mal wieder einen sehr soliden Soundtrack ab. Besonders die Stücke Swordland und The first Town haben es mir angetan. Auch die Kampfgeräusche und die Töne, die das Spielinterface von sich gibt, tragen sehr zum MMO-Flair des Anime bei.

Abschließend kann ich sagen: Ohne die Spielerei mit dem fehlenden Logout-Button, würde ich SAO sofort spielen. Ich weiß zwar nicht wie lange, da mir Asia-Grinder doch recht schnell langweilig werden, aber ausprobieren würde ich es. Der Anime hat zumindest mir sehr gut gefallen und ich vermisse meine wöchentliche Dosis VRMMORPG fast ein bisschen.

Alles in allem würde ich Sword Art Online solide 8 von 10 Punkten geben.

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